Normalerweise hätte man im Herbst 2021 mit den Vorbereitungen begonnen, normalerweise hätte man zu Weihnachten mit dem Kartenvorverkauf begonnen, normalerweise hätte man zum Jahresbeginn schon alle Helfer und Mitwirkenden zusammengetrommelt und normalerweise hätte man Anfang April schon mit den Proben begonnen – normalerweise. Doch durch die Corona-Pandemie war alles anders als sonst. „Unsere komplette Planung und Vorbereitung war mit vielen Fragezeichen und Unklarheiten beschwert. Die Besonderheit, dass wir unsere Freilichtbühne, Fundus, Umkleiden und Toiletten auf Schulterrain haben, erschwerte die Planung aufgrund der Coronabeschränkungen immens. So hat die KuFV-Vorstandschaft beschlossen, alle Kraft und Energie voll auf das Frühjahr 2022 zu konzentrieren, um mit der Festspielplanung voll durchzustarten, sobald die Lage in Bezug auf Coronabeschränkungen absehbar ist“, erklärt Nicole Plattner, 1. Vorsitzende des KuFV, die Geschehnisse hinter den Kulissen. So war es dann heuer auch: Erste Werbeanzeigen wurden frühzeitig geschaltet, Castingaufrufe und Einladungen an die bisherigen Schauspieler herausgegeben – die Maschinerie war im Gange, die Vorfreude war schon zu spüren. Und auch die fallenden Coronavorschriften machten Hoffnung. Leider hat der Kultur- und Festspielverein nun aber eine traurige Nachricht an die Marktverwaltung und Bürgermeister Karl Obermeier überbringen müssen: Im Juli 2022 kann das Festspiel „Lieber bairisch sterben… Aidenbach 1706“ nicht aufgeführt werden!
Aber warum? Ja, es wär natürlich ein organisatorischer Kraftakt gewesen, in wenigen Monaten auf die Beine zu stellen, wofür man sich bisher ein dreiviertel Jahr Zeit genommen hat (Kartenvorverkauf, Kostüme usw.) – aber Verein und Marktverwaltung waren sich sicher, dies stemmen zu können. Leider scheitert es dieses Jahr an den Schauspielern; einige Hauptrollen konnten nicht besetzt werden. „Wir hatten tatsächlich noch wenige Rollen, die Anfang April noch nicht belegt waren, aber im Endeffekt haben uns nun einige kurzfristige Absagen wichtiger Hauptrollen ‚den Gar ausgemacht‘“, schildert Nicole Plattner, „Die Schauspieler gaben gesundheitliche Gründe an.“ Sie erläutert weiter, dass es trotz zahlreicher weiterer Laiendarsteller, die motiviert und freudig parat standen, nicht möglich war, so kurzfristig – also eigentlich schon zum Probenbeginn – noch Hauptrollen aus dem Nichts zu besetzen. „Wir haben alles probiert, vereinsintern versucht Rollen umzubesetzen, Kontakt zu Theatergruppen und anderen Vereinen aufgenommen, aber auf die Kürze der Zeit konnten wir nicht genügend Zusagen zusammenbringen“, so Plattner, „Ich bedanke mich ausdrücklich für die Geduld und die Begeisterung, die uns unsere Vereinsmitglieder und alle anderen Mitwirkenden, die sich die Proben- und Aufführungstermine frei gehalten haben, entgegen gebracht haben.“
Bürgermeister Karl Obermeier war enttäuscht über die Festspielabsage: „Für mich gehört das Festspiel absolut in den Aidenbacher Veranstaltungskalender. Die ganze Marktgemeinde – und ich ganz persönlich – waren schon voller Vorfreude auf die Aufführugen nach der langen kulturellen Durststrecke, die Corona verursacht hat.“
Neue Aufführungstermine für „Lieber bairisch sterben… Aidenbach 1706“ stehen noch nicht fest. „Wir werden uns demnächst zusammensetzen und darüber beraten“, so die Aussage von Kultur- und Festspielverein und Marktgemeinde.
Aidenbacher Festspiel „Lieber bairisch sterben… Aidenbach 1706“ muss verschoben werden
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