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Ende des Aidenbacher Wochenmarkts

|   Rathaus-Info

Nach Wegfall einiger Stände wird der wöchentliche Markt nicht fortgeführt

„Ich bin mit meinem Latein am Ende“, sagt Stephanie Loibl, Organisatorin des Aidenbacher Wochenmarkts. Sie hatte für den Neustart nach der Winterpause im Frühjahr 2022 ihre Verkaufsstand-Mannschaft neu aufgestellt und so konnte der Aidenbacher Wochenmarkt jeden Donnerstag seit März in der Fußgängerzone am Marktplatz stattfinden. Doch nun das Aus für den wöchentlichen Markt. „Am Donnerstag, den 19. Mai 2022, fand unser Wochenmarkt zum letzten Mal statt“, so die Organisatorin, „die Standbetreiber haben einfach nicht genügend verkaufen können, sodass sich das Herfahren für sie rentiert.“ 
Nach dem gesundheitsbedingten Wegfalls des ursprünglichen Obst- und Gemüsestandes konnte glücklicherweise Ersatz gefunden werden; Der Scherenschleifer, eigentlich Warenmarktbeschicker, ging seinem eigentlichen Gewerbe nach und konnte daher nicht mehr kommen; Neue Standbetreiber wie ein Pflanzen- und Eierstand sowie ein Bio-Bäcker konnten gefunden werden; Die Stammbeschicker, Genussmobil und Spezialitätenkistl, waren stets treu am Wochenmarkt vertreten – bis auf Unfall und Reparatur bedingte Ausfälle; Dennoch reichte die Anzahl an Kunden nicht aus, um die Ausgaben (wie z.B. gestiegene Spritkosten) zu decken und sodass ein annehmbarer Stundenlohn geblieben wäre. „Wir haben einige Stammkunden, die jede Woche zu uns gekommen sind und auf die wir uns jedes Mal gefreut haben, wie auf liebe Bekannte“, beschreibt Renate Breit, Betreiberin des Spezialitätenkistls, die familiäre Stimmung auf dem Wochenmarkt. „An der fehlenden Motivation und Freundlichkeit der Standbetreiber kann es schon mal nicht gelegen haben, die sind mehr als gut drauf gewesen“, so Stephanie Loibl. Auch dass das Warenangebot zu gering war, weist sie von sich: „Wir haben von Backwaren über Wurst, Käse, Pflanzen, Nudeln, Eier, Kaffee, Gewürze, Obst und Gemüse einen soliden Grundstock – vor allem regional und viel hausgemacht – im Angebot gehabt. Aber wenn dies zu wenig Käufer findet, haben wir Organisatoren es schwer, zusätzliche Standbetreiber langfristig für einen Standplatz hier vorort zu begeistern.“
Das Fazit der Marktgemeinde: Trotz den Plänen im Ortsentwicklungskonzept, mit dem Wochenmarkt einen regionalen, hochwertigen, regelmäßigen Lebensmittelmarkt zu etablieren, der auch als Treffpunkt und Belebung des Marktplatzes dienen sollte, scheitert das Engagement der Verwaltung an der fehlenden Wertschätzung der Bevölkerung. „Wir haben unser Bestes gegeben, Geld und Zeit investiert, sodass wir einen Wochenmarkt aus dem Nichts schaffen, der sich sehen lassen kann. Doch man muss auch akzeptieren, wenn die Kundschaft lieber woanders einkauft“, so Bürgermeister Karl Obermeier.
Ein Lichtblick bleibt jedoch. Renate Breit hat sich bereit erklärt, trotz dem Wegfall des Wochenmarkts weiterhin jeden Donnerstagvormittag ihren Wurst- und Käsestand in der Fußgängerzone zu betreiben: „Am Marktplatz fehlt ein Metzger, daher biete ich – besonders den älteren Leuten, die hier in Marktplatznähe wohnen – meine Waren weiterhin an und hoffe, dass mir meine Stammkunden treu bleiben. Vielleicht gesellt sich zu mir und der Giggerlbraterei ab und zu ein wechselner Verkaufsstand.“ 
Andreas Zellner kommt zwar nicht mehr regelmäßig mit seinem Genussmobil nach Aidenbach, jedoch ist sein Genuss-Bulli mit Kaffeespezialitäten zukünftig auf einigen Aidenbacher Veranstaltungen vertreten, z.B. bei Kunst im Park am 2. Juli.

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